Cyber-Mobbing
Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit online – ob bei WhatsApp, Instagram, TikTok, twitch, youtube und Co. – überall, wo digitale Chancen für Kommunikation und Austausch warten, da können auch Gefahren lauern. Cyber-Mobbing ist eine von diesen Gefahren. Aber was ist das überhaupt?
Unter Cyber-Mobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe moderner Kommunikationsmittel – meist geschieht das über einen längeren Zeitraum. Hierzu zählt zum Beispiel: Verbreiten von Gerüchten, Androhen von körperlicher und physischer Gewalt, Ausgrenzung aus einer Gruppe, z.B. der Klasse und unerwünschtes Verbreiten privater Dinge und Informationen.
Der Begriff Mobbing stammt übrigens aus dem Englischen und bedeutet anpöbeln/ fertigmachen. Gemobbt wird im Cyberspace bspw. in sozialen Netzwerken, durch Instant-Messenger wie etwa WhatsApp oder auf anderen Plattformen wie TikTok oder Instagram. Oft handeln die Täter – die man „Bully“ nennt – anonym, sodass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen. Gerade bei Cyber-Mobbing unter Kindern und Jugendlichen kennen Opfer und Täter*innen einander meist auch in der „realen“ Welt. Die Betroffenen haben fast immer einen Verdacht, wer hinter den Attacken stecken könnte.
Übrigens sagt man in der Fachsprache eher „Betroffene“ statt Opfer, da der Begriff „Opfer“ so passiv und machtlos klingt. Daher liest Du hier auch ab jetzt von Betroffenen.
Mobbing gibt es schon sehr lang, in verschiedenen Ausprägungen und Definitionen – aber was ist jetzt das neue an Cyber-Mobbing? Früher hat das Mobben z.B. im Schulkontext mit dem Gong geendet – jede*r konnte nach hause gehen und es war gut. Heutzutage kann ein Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben geschehen – auch zuhause sind Kinder und Jugendliche online.
- Das Publikum ist unüberschaubar groß. Inhalte verbreiten sich extrem schnell.
- „Cyber-Bullies“ können anonym agieren.
- Identität von „Cyber-Bully“ und Opfer
- Einige Fälle des Cybermobbings sind unbeabsichtigt.
Anlässe und Auslöser
- Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse:
- Anerkennung / Liebe / Spaß / Sicherheit / Kontrolle
- Diese kann ich über soziales oder dissoziales Verhalten befriedigen
- Langeweile / Interkulturelle Konflikte / Konflikte in der Gruppe / Gemeinschaft
In der Altersgruppe der Zwölf- bis 19-Jährigen gibt jeder Dritte (31 %) an, dass in seinem Bekanntenkreis schon einmal jemand im Internet oder per Handy fertig gemacht wurde. Mädchen haben dies mit 35 % schon häufiger mitbekommen als Jungen (26 %). Je älter die Jugendlichen sind, desto höher ist der Anteil derer, die schon von so einem Fall erfahren haben.
Was können wir als Eltern tun?
- Kinder und Jugendliche in ihrem Selbstbewusstsein stärken
- aufmerksam zuhören und dem Kind/Jugendlichen zeigen, dass er*sie mir wichtig ist
- Integration des Themas in den Alltag
- Empathie der Kinder und Jugendlichen steigern
- Vorbild sein im Umgangston und im eigenen lösen von Konflikten
- Gruppenklima verbessern, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen
- Gutes Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern/ Jugendlichen schaffen
- Wertschätzung füreinander lernen
- Positives Feedback geben und loben, auch Raum für konstruktiv-kritische Rückmeldung geben und diese mit den Jugendlichen einüben
- Das Thema Mobbing thematisieren und damit ent-tabuisieren: Worte finden und Sprachfähigkeit erzeugen
- Selbstschutz: sparsames veröffentlichen von privaten Informationen
- Unterstützung durch Außenstehende (nächste Folie)
- klare Grenzen in der digitalen Kommunikation vermitteln
- zugleich auch Selbstvertrauen beim verantwortungs-vollen und kompetenten Umgang mit Online-Medien schaffen
- Die positive Nutzung der modernen Medien fördern
- Konfliktverhalten: Die Perspektiven von Täter*innen, Claqueren und Betroffenen einnehmen, so wird Empathie-fähigkeit gestärkt
- Strategien kennen, dieses Handeln zu vermeiden oder selbstbewusst dagegen vorzugehen
Wenn Du das Gefühl hast, dass bei einem Freund oder einer Freundin deines Kindes oder Jugendlichen eine Form sexualisierter Gewalt vorliegen könnte, kannst du dich an eine unserer Caritas-Beratungsstellen wenden:
Wenn Du das Gefühl hast, dass bei einem Freund oder einer Freundin deines Kindes oder Jugendlichen eine Form sexualisierter Gewalt vorliegen könnte, kannst du dich an eine unserer Caritas-Beratungsstellen wenden:
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Deshalb sind wir für dich da, wenn du Hilfe brauchst, Fragen hast oder dir deine Sorgen von der Seele reden möchtest. Wir beraten dich unabhängig von deinem Nationalität, ethischer Herkunft, Religion, Geschlecht und deiner sexuellen Orientierung. Zu uns kommen Eltern und Kinder mit den unterschiedlichsten Lebensmodellen, ob „klassische“ Familie, Patchworkfamilien, Alleinerziehend, Regenbogenfamilien oder alleinlebende junge Menschen.